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Samstag, 31. Dezember 2016

Vom notwendigen Eros

Es gibt eine Grenze der "Sexualisierung einer Kultur" und ihrem richtigen, ja notwendigen Spiel mit dem Eros. So schwierig sie manchmal zu finden sein mag. Aber wo der Eros stirbt, der Moral völlig erliegt, nimmt sich eine Kultur alle Luft. Ohne Eros gibt es gar keine Kunst. Ohne Kunst gibt es keine Kultur. Denn Kunst muß Spiel sein. Spiel mit den Wahrheiten des Lebens. Und dazu braucht es einen Sinn für Rebellion. Rebellion aber braucht Wahrheit, weil sie nur dann das Erstarrte Urbild dem je neuen Himmel des Schöpferischen Eingreifens des Geistes öffnen kann. Es braucht den Hymnus, ja, aber es braucht die Sonate, die ihn wieder zertrümmert. Nicht die Sonate ist krank, der Hymnus gut. Krank ist nur, wenn eine der beiden Übergewicht erhält. Dann folgt der Tod. Wo die Grenze ist? Ja Herrschaften, finden wir es doch 2017 neu heraus? Sind nicht dionysische Momente genau das? Kultur bedeutet nicht das Ausschalten des Eros, des Kampfes, des Krieges. Es bedeutet seine Einhegung! Es bedeutet, ihm seinen Platz zuweisen zu können. Es bedeutet Erwachsenheit.*

Woran erkennt man die apollinische Krankheit? Daß sie keinen momentanen Schritt außerhalb der Ordnung mehr zu gestatten wagt, weil sie ständig um alles fürchtet. Worin besteht die dionysische Krankheit? Daß sie keine Ordnung mehr herzustellen vermag, weil sie um sie und ihre Bedeutung gar nicht mehr weiß.

Wir sind Menschen, keine Götter. Nur in Göttern fällt alles in eins,  nur in Göttern braucht es die Auseinanderfaltung in Zeit nicht mehr.








*Eine ganz wichtige Einschränkung! Denn das Kind braucht höchste Behutsamkeit, muß an diese Polarität erst herangeführt - geführt! - werden, die erst apollinisch sein muß. Denn das Kind kommt aus dem Dionysischen.




*271216*