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Dienstag, 27. Dezember 2016

Vor dem Schrecklichen fürchtet man sich nicht

Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß exakt dieselben Personen, die meinen, sie wären in ihrer Jugend mit einem "angsterfüllten Gottesbild" erfüllt worden - seltsam, denn der VdZ, der doch eine (kann man sagen) wirklich "eiserne" katholische Sozialisation (auch im straffen Religionsunterricht auf der angeblich knallharten Grundlage des alten Pichler-Katechismus) hinter sich hat, hat das nie so empfunden;L Angst hatte er höchstens, wenn er etwas "angestellt" hatte, und deshalb den strengen, durchdringenden Blick des legendären Dechants (man sprach von ihm wie von einem Heiligen) fürchtete - daß also diese selben Personen kein Problem damit haben, daß die gegenwärtigen politische, moralischen Sollensbilder von pausenlosen Angstbildern geprägt sind.

Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Katastrophen allen möglichen Ausmaßes, aller möglichen Ursachen, Angst vor Hitler und noch einmal Hitler und noch einmal Hitler.

Das Verhältnis ist genau umgekehrt, geht es ans Gesollte, wie es der VdZ sieht. Je älter er wird, desto mehr wir dihm Gott als der "unfaßbar schreckliche Andere" bewußt, und je mehr das geschieht, desto näher fühlt er sich der "Erkenntnis". Ein wenig davon hat er auch im Umgang mit bestimmten Personen erfahren, die er äußerst hoch schätzt, ja weit weit über ihm sieht, denen er sich kaum zu nahen wagt(e), und die doch in einer noch nie sonst erlebten Liebe und Nachsicht antworteten.

Daß auch die Angsterstarrten, die nicht einmal mehr zu essen wagen, was ihnen ihr "appetitus naturalis" einflüstert, weil damit irgendwelche Weltkatastrophen ausgelöst werden, angeblich, dieses Erlebnis der Angenommenheit hätten hat der VdZ aber noch nie erfahren. Ihnen scheint alle Weltrettung, alle Erlösung auf ihren eigenen Schultern zu liegen.

Während es eine reale Erfahrung ist, daß die Schrecklichkeit Gottes, des Allmächtigen, eine wohltuende, ja wie ein Schauderbad des Wohlgefühls wirkende Dusche wirkt, weil sie einem von den eigenen Irrtümern befreit. Und mit welcher realen Macht! Nicht einmal die Apokalypse wird dann zum Angstbild, sondern zum Bild der Hoffnung, ohne Illusion über die Not, die es zu erleiden gilt.

Wer so eine "schreckliche" Liturgie noch nie erlebt hat, ist nur zu bedauern. Man geht aus ihr wie neugeboren in die Welt zurück.





*241116*