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Montag, 2. Januar 2017

Eine Politik, die nur noch Wunder erhofft

Es ist einfach immer wieder interessant, den Vorträgen von Hans Werner Sinn zuzuhören. Der, mittlerweile pensioniert, auch kaum noch Interessensdruck ausgesetzt ist und redet, wie er meint reden zu müssen. Und vor allem enorm faktenzentriert argumentiert, selbst also wenn man nicht allen seinen Schlüssen folgen möchte interessant bleibt. 

Wußte der geneigte Leser etwa, warum die großen Euro-Scheine abgeschafft wurden? Nein, nämlich nicht, weil man das Bargeld abschaffen möchte, um Geldwäschereien vorzubeuen, oder um die Bürger zu kontrollieren. Das ist oder wäre bestenfalls ein Nebeneffekt. 

Sondern weil sich die EZB (Europäische Zentral Bank) als Trägerin politischer Wirtschaftsmaßnahmen gegen die Banken zu wehren versucht, die angesicht ständig fallender, ja in den Negativbereich wandernder Zinsen für Einlagen wahrlich riesige Bargeldbestände gehortet hat, nicht nur in Deutschland. Die Abschaffung großer Noten - 2016 war es der 500er, bald könnte es der 200er sein, etc. - vervielfacht aber nun die Lagerhaltungskosten für die physischen Geldscheine, die damit wie Negativzins wirken. Damit gewinnt die EZB wieder Spielraum für politisch gewollte Negativzinsen, um damit Anreize fürs Geldausgeben zu schaffen.

Noch ein wichtiger Punkt: Der Euro ist deshalb im weltweiten Währungsspiel unterbewertet - und zwar in der jetzigen Dollarparität um fast 30 % -  weil anders die südlichen europäischen Staaten niemals zu sanieren wären. Davon profitiert natürlich die Eurozone, die nun enorm billig exportieren kann. (Wobei man sich ja in den Sack lügt, denn die Südstaaten Europas müssen damit ja gar nicht produktiver werden, sie werden nur auf Kosten der Nordstaaten "saniert", um sich über Wasser zu halten.) 

Gleichzeitig haben damit die "starken" Staatshaushalte Mittel-Nordeuropas - der weltweit größten Gläubigerstaaten (im Gegensatz zur USA, dem weltweit größten Schuldner) - schon bis Ende 2016 einen Zinsverlust von über 400 Milliarden Euro zu tragen! Von dieser Quersubventionierung durch den Euro spricht natürlich niemand, die einen realer Vermögensverlust der starken europäischen Staaten (Deutschland, Niederlande, Österreich, Finnland, Dänemark) bedeutet.  

Aber der bittere Schluß kommt erst! Denn derzeit läuft ein gewaltiges Umschuldungsprogramm, das die Schulden der Südstaaten auf die Nordstaaten umwälzt.

Hören Sie, was Sinn zu erzählen hat. Die Tragweite der derzeitigen politischen Rettungsmaßnahmen ist kaum abzuschätzen, so groß und unbeherrschbar - mit einem Garanten als Zahlmeister: Den starken Völkern Europas. Von "Umverteilung von Reich nach Arm" braucht kein Sozi und keiner seiner Kleribrüder mehr träumen oder predigen, denn Ahnung haben diese Gruppen ohnehin von nichts mehr - das ist längst unumkehrbar und am Laufen! Unumkehrbar, wenn man Realist denn, denn theoretisch könnte manchem noch gegengesteuert werden. Theoretisch. Aber das wird nicht passieren.

Und erst müßte man es einmal denken können. Die Politik hat uns allen (ohne es selbst denken zu können) eine Suppe eingekocht, deren Tragweite dem Normalbürger nicht einmal annähernd klar ist und nur noch eine blinde Flucht nach vorn, in immer größere Wirtschaftsräume und damit Manövrierphantasien (und das steht oder stand hinter CETA und TTIP), kann den Zustand um gewisse Jahre oder Jahrzehnte dehnen.  Wir sind dabei längst erpreßbar, bewußt wurde das initiiert. Wir wurden - und das sagt Sinn wörtlich - von der Politik AUSGELIEFERT. Und - es ist eine Politik, die direkt (!) von Frau Merkel zu verantworten ist. Einer Frau, die nicht den Funken von Ahnung hat, was sie überhaupt tut. Der VdZ hat mit diesem Kanzler jede Achtung vor Deutschland verloren. Das Land - als Staat sowieso eine Fehlkonstruktion, der so gar nie funktionieren konte, und dort sind die ersten Ursachen zu suchen - ist nur noch als vertrottelt zu bezeichnen.

Denn rettbar ist da nichts mehr, einen Ausweg, eine solide Lösung kann die Politik für das, was sie macht, gar nicht mehr denken, denn die ist gar nicht mehr möglich. Man kann nur auf Wunder hoffen.

Es geht überall und schon lange nur noch um Darstellungen zur Aufrechterhaltung der Liquidität mithilfe einer Phantasie, an die alle glauben. Umso gefährlicher für die Politik werden Stimmungen und Meinungen, denn eines darf nie fallen: Der Glaube an dieses Wunder, das noch dazu gegen alle Vernunft ausgehen muß. Eine gemeinsame Fiskalpolitik in Europa - Zentralstaat EU - ist bereits unumkehrbar eingeleitet. 

Und das alles passiert und ist passiert unter EINDEUTIGEM Rechtsbruch! Die Politik agiert längst neben und außerhalb aller Gesetze! Ja sie hat sogar Instrumente geschaffen, die außerhalb aller Staatsrechtlichkeit agiert. Leuchtet das dem Leser endlich ein?!

Der Leser möge sich den Rest dazudenken. Sinns Faktendarstellung ist ATEMBERAUBEND. Die eigentlichen Dinge sind längst passiert, wie überall sonst auch, und alles Mediengeräusch pure Täuschung, da geht es um nichts. Nur um Beschäftigung der Menschen, indem man ihnen den Boden unter dem Arsch durch "Moralpolitik" wegzieht. Die wahren Dinge laufen völlig anders.

Die EU und speziell die Eurozone ist mittlerweile kein Einigungsprojekt, sagt Sinn, sondern ein Spaltungsprojekt. Um am Leben zu bleiben, werden sich alle gegen alle wenden.

Und das Interessanteste, Wahrste daran: Die Argumentation Sinns läuft darauf hinaus, eine Mittelmeerunion zu schaffen, wie sie dem natürlichen Raum Mittelmeer entspricht. Eine Union von Staaten mit ähnlichen Mentalitäten und Haltungen und Wirtschaftsformen, einem Raum der wirtschaftlich-geographisch vom Islam zerstört wurde und sich krankhaft am Norden zu orientieren begann. Jahrhunderte Kampf sind gefolgt.  Aber wir haben nur noch Dummköpfe am Ruder. Nur noch Dummköpfe. Eine logische Folge der euroäisch-ideologischen Selbstzerstörung, die nur noch Schlechtes nach oben schafft.

Der VdZ nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Kirche, die - weil Religion das ist! - das geistige Gerüst der abendländischen Kultur war und ist, sofern man heute noch von Kultur sprechen kann, ist zum Instrument des Niederschlags degeniert. Der Klerus hat kein Recht mehr, von den Leistungen der Bürger zu leben. Jeder Schilling Kirchensteuer ist Finanzierung eines geist- weil hirnlosen Verbrechenskonglomerats. Denn Kultur, und damit Politik, ist ZUERST und GENUIN eine Folge der Religion. Nur mit einer wirklich katholischen Kirche ließe sich das aufhalten. Aber - die gibt es nicht mehr. Sie ist im Grab.









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