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Mittwoch, 12. Juli 2017

Hamburg war offensichtlich ein Scheidewasser

Und da wird es überhaupt nur noch lächerlich. Da postet ein Herr Ken Jebsen ein Video, in dem er sich erschrocken davon distanziert, was da in Hamburg in diesen Tagen passiert ist. Nein, natürlich habe man immer auch das gefordert, was die Demonstranten in Hamburg gefordert haben, aber man habe doch nie so gemeint, daß man dafür auch zur Gewalt greifen solle? 

Ah ja? Wer hat denn die Leute ständig und seit Jahren aufgefordert, als Linker, mit linken Ansichten, endlich, endlich die "Macht der Straße" zu bemühen, um etwas zu verändern? Nicht Sie, Herr Jebsen? Machen Sie sich doch nicht lächerlich." Worin unterscheiden sich die Forderungen der Demonstranten, und zwar gerade im Hardcore, von den Ihren? Gilt nun nicht mehr die Sache, sondern die Moral? Doch? Und - welche? Fehlt es gar nur an Eiern?

Oder was wird als Distanzierungsgrund angeführt, der eine Stellungnahme per Video erfordert? Daß die Hamburger Randalierer nicht so lieb und beliebt waren, wie Sie es gerne wären? Es wird sogar noch abstruser. Man habe die seit Jahren selbst verbreitete (völlig den Demonstranten gleichlautende) Kritik, so Jebsen, doch immer nur als Angebot zum Dialog verstanden! Nie als Aufforderung zu Gewalt gegen die Staatsmacht, im Gegenteil, man hätte (dazu versteigt sich Jebsen tatsächlich) mit den Polizisten diskutieren sollen, so sei es gemeint gewesen.

Geht es noch blöder? Geht es noch verwirrter? Hamburg war in diesen Tagen das, was Sie wollten, Herr Jebsen, ganz explizit und mit denselben Forderungen, die Sie seit Jahren stellen. Ganz einfach. Und Ihr Traum ist wirklich geworden. Das kommt aber halt raus, wenn solche beschöndudelten (und damit per se linken Kastraten wie Sie in die Welt schreien, weil sie sich für besonders klug ausweisen wollen, Trittbrettfahrer an der Linken, die seit Jahrzehnten sowieso alles beherrscht, und dann ernten was sie (mit-)säten. Und das war es auch schon. Ende der Durchsage.

Hamburg war das Scheidewasser. Und wer es nicht sehen wollte, sah es nun.  Wenn er wollte.

Den Schaden trägt die Vernunft. Ein Bereich, dem Herr Jebsen nie angehört hat. Der immer nur bereits galoppierende Pferde ritt. Und nun feststellen muß, daß die am Abend nicht einfach an die liebreizende Krippe kommen, um sich striegeln zu lassen. Das hat man davon, wenn man Recht hat, ohne die Wahrheit bemühen zu wollen.

Herr Jebsen, seit Jahren wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, hier wurden Sie dennoch nie totgeschwiegen. Aber: Sie sind ein Linker, immer gewesen. Und Hamburg war eine linke Veranstaltung, mit linken, wie sonst: widersprüchlichen, abstrusen Forderungen. Was Sie jetzt versuchen, ist, doch noch das zu retten, was Sie immer versucht haben: Sich an eine nicht-linke, an eine naturrechtlich nur zu logische Volksbewegung anzuhängen, nein, sich ihr vorzureihen, als Fahnenträger, alles umzutaufen. Wie in Washington 1968, wo einer bereits formierten Demonstrationsbewegung von Bürgern einer an die Spitze springt, aus dem Gebüsch des Parks, an dem sie vorbeizieht, der eine knallrote Fahne in der Hand hält. So war es immer, nie war es anders.

Das ist hoffentlich und endlich gescheitert. Aber es wird Ihnen schon noch was einfallen, Ihre Haut zu retten. Der VdZ ist Realist genug.









*100717*