Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 22. Juli 2017

So nebenbei

Die sichtbare pausenlose Verstrickung der "einfachen" Gläubigen in Fragen der Kirchenpolitik, der Theologie, der Glaubensfundamente, der "Kirchenkrise", entspricht der Taktik völlig schwanzloser Kleriker, die das, was ihrer höchstpersönlichen Verantwortung unterläge, von den "Gläubigen" kraft angeblicher (sieh da, plötzlich also soll das doch gelten oder möglich sein? das "reformare von unten"?) Betroffenheit und plötzlich doch vorhandener Kompetenz (/als "Druck von unten") erledigen zu lassen. 

Man könnte dem gesamten sogenannten "konservativen", "tradionalistischen" Klerus mit ziemlichem Recht unterschieben, daß er eine ganz perfide Taktik der Unmännlichkeit gewählt hat, um zum Allgemeinproblem zu machen, was nur ihn angeht. 

Der Beweis liegt auf der Hand. Kaum wo herrscht derartige Inadäquatheit zwischen theologischer, philosophischer, vor allem aber realer, also die Heiligkeit betreffende Kompetenz, und den Problemen, mit denen man sich befaßt, wie in sogenannten "konservativen" Kreisen. Die glauben, die großen Kirchenprobleme wären neuerdings die ihren. 

Entsprechend problematisch, ja verfehlt ist auch der Zugang zur "Alten Liturgie", die der VdZ an sich als einzigen Rückhaltepunkt für eine Gesundung der Welt ansieht. Aber - nicht so. Nicht durch eine "Professionalisierung der Laien", die plötzlich mit des Priesters Augen und Ohren sehen und hören.  Das wird oft sogar zum lediglich dem Kostüm nach anderen, in sich aber völlig gleichen Zugang zur Gnade, völlig wesensgleich dem destruktiven Impuls, der von den Liturgiereformen 1969ff. ausging.

Wenn sogar ein Martin Mosebach erklärt, das Wesentliche der Alten Liturgie, die er so schätze, läge darin, daß er das begreife, was der Priester da täte, ja DAS sei für ihn der Zugang gewesen und mehr und mehr geworden, dann muß man sich fragen, ob er nicht im falschen Zug sitzt, ohne es zu wissen. Ober er nicht genau so wie alle jene, die von genau diesen Konservativen kritisierten "Vatikanum-2-Liturgiegeschädigten", ob er also nciht genau dasselbe, nur auf anderem ästhetischen (formalen) Niveau Kritisierte begeht: Die Sünde der "Verpriesterung" der Laien. Wie gesagt: nur auf einem anderen, "intellektuelleren", philosophischeren Niveau.

Der Zugang des Laien, bitte schön, kann doch nicht explizit der des Priesters sein!  Er muß der des LAIEN sein! Der des normalen Gläubigen, der als ANDERER als der Priester (der dem Laien ja das Heil vermittelt, es gewissermaßen "einlöst") am Heilsgeschehen, der Heiligen Messe, TEILNIMMT. Aber - als Anderer!

Und genau das, werte Herren, war doch die Kernfrage der sogenannten "Liturgieschen Bewegung". Der liturgische Konservativismus muß sich also die dringende Anfrage gefallen lassen, was er zur Lösung dieser Frage - die so fatal falsch ausging, in den Liturgiereformen so desaströs auslief - beizutragen hatte und hat! Bisher nämlich hat er diese Kernfrage NICHT GELÖST. Sondern sie sogar weiter vernebelt, im Kern vermutlich sogar nicht einmal verstanden. Sogenannte konservative Gemeinden, die sich noch dazu oft gneug als "Inseln des Heils inmitten des Zerfalls" verstehen und definieren, befassen sich meist nur mir Problemen, die Probleme der Priester, der Fachgremien, der Spezialisten sind - gar nicht die ihren!

Oder kennt der Leser dieser Zeilen Scharen von konservativen Priestern, die wirkliche SEELSORGER wären? Der VdZ jedenfalls NICHT. Vielmehr kennt er bedauerlicherweise jede Menge sogenannter konservativer Priester, die sich durch ausgesuchte Realitätsferne kennzeichnen, vielmehr kennt er jede Menge sogenannter konservativer Priester, die eine wahre Potemkinsche Welt aufbauen wollen, um ein Scheinszenario des Heils zu schaffen. Und das ist ja wohl das Gegenteil eines guten Seelsorgers.





*240617*