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Sonntag, 31. Dezember 2017

Auch die Rechte hat keine Männer

Hier haben wir den Beweis. Im Interview von Martin Sellner mit der berückenden Vorstehenden der baden-württembergischen Frauenorganisation als Teil der Identitären Bewegung. Denn Sellner (und diese gesamte Bewegung) vermögen nicht, sich über die Ebene einer gefühlten Widernatürlichkeit zu erheben. Sie sind einfach zu Heideggerianisch, denn auch Heidegger kommt über den Pragmatismus (der zeitgleich mit ihm in den USA sämtliche Führungshände besetzte) zu erheben. Heidegger ist Pragmatismus, das heißt: ein reines Umgehen mit faktischen Zeitgegebenheiten. Wonach sich diese aber in ihrer Letztausrichtung richten sollen, ist bei Heidegger einfach nicht klar.

Sie sind damit aber, und das ist das eigentliche Problem, Teil der entscheidenden Geisteserkrankung der Gegenwart, dieser fatalen (in der Renaissance grundgelegten) "subjektivistischen Wende".

Und auch nicht bei Sellner ist es klar, dabei - sehr wohl klar. Obwohl ihm eine Frau gegenübersitzt, die genau auf diesen genuin männlichen Impuls wartet, das sieht man offensichtlich. Sellner aber vermeidet das Entscheidende anzusprechen. Weil er es nicht sieht. Daß nämlich die Frage nach der Absurdität des Feminismus weit über unangenehme Gefühle der Frauen selbst hinausgeht! Darauf sind sie nicht zu begründen! Sie sind auch nicht darauf zu begründen, daß es eine empirische Tatsache ist, daß sich heute die meisten Frauen Mitte dreißig zu fragen beginnen, was da falsch lief, weil sie eigentlich ihre wahres Lebensziel und -glück - das ihnen erst in diesem Alter bewußt wird, weil es eben verfehlt wurde - nicht erreicht haben.

Herr Sellner, das genau ist Ihr fundamentales Problem. Sie hätten mehr auf Ihren Vater hören, ihn nicht auf das verniedlichende, in Wahrheit verächtliche "Er ist halt Thomist!" reduzieren sollen, dem eine absolut (sic!) liebenswerte Mutter gegenüberstand. Weil sie aus dieser erfahrenen Personal-Dynamik heraus als Heideggerianer zu wissen meinen, wie es richtig läuft.

Also verweigern Sie sogar in Punkten Widerspruch, die nicht einen Moment Zurückweichen für einen Rechten oder einen Konservativen bedeuten dürfen. Dürfen! Wie dem der Abtreibung. Was für ein jämmerliches Bild, Herr Sellner, in diesem Moment des Interviews!

In dem Sie bekunden, klar bekunden, daß es nämlich kein absolutes Wesen der Dinge und der Schöpfung gibt. (Ja diese Frage ist den meisten Rechten sogar relativ gleichgültig; dabei kann nur diese Klärung überhaupt erst begründen, WARUM man recht denkt und recht ist!) Daß dieses Wesen nicht in Gott - dem Sein - begründet, sondern in sich selbst (hegelianisch also) begründet und damit relativ ist. Daß die von Heidegger kritisierte Seinsverweigerung ein Versuch ist, die Gott-/Seinsabhängigkeit des Seienden zu verschleiern, weil zu verbergen.

Deshalb haben Sie Angst, man merkt es in diesem Interview in jedem Moment. Und schleichen wie ein fußwunder Nasenbär um die - wartende, ja bittende! - Beute herum, die Sie nie als Beute anzusprechen wagen. Weil es am entscheidenden Schritt, am Mut zum Mann, und das heißt: am Mut zum Absoluten, einfach fehlt. Und deshalb glaubt der VdZ nicht an die Identitäre Bewegung als maßgebliche Kraft. Wenn sie mehr in den Medien auftauchen wird, zukünftig, dann ist das nur Erweis, daß sie die Zeit eben NICHT an ihren Eiern zu fassen kriegt. Sondern ihr hinterher kriecht, dieses nur besser verschleiert als die Linke.

Hegels "Ich möchte in einer Situation trotz aller Widersprüche geliebt werden, also relativiere ich die Widersprüche, lasse sie in jedem Fall gut ausgehen!" reicht nicht für die Welt, das sei klar gesagt. Vielmehr beginnt das Mannsein dort, wo man sagt: Nun werde ich nicht mehr geliebt. Weil Mannsein heißt, ja erst dort beginnt, wo man das weiß: sich der absoluten Wahrheit verpflichtet zu wissen.









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