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Freitag, 15. Dezember 2017

Hören wir doch einmal genau zu

Was hat Karl Lagerfeld eigentlich getan? Als er jüngst in Paris Folgendes Medien gegenüber äußerte: Es sei seltsam, wenn ein Land, das so viele Juden vernichtet  habe [dessentwegen es dann nach offizieller Diktion kriegerisch besiegt und unterworfen wurde, das sagte Lagerfeld aber nicht] Jahrzehnte später [nachdem es also daran gehindert worden war, seine Pläne ganz auszuführen] erklärte Judenfeinde in Massen ins Land holt.

Eine erstaunliche, eine hoch interessante Aussage, die zum Nachdenken anregen könnte. Offenbar hat sie aber weltweit niemand verstanden. Sonst wäre die Erregung, die herrscht, nicht erklärbar.  Denn Lagerfeld zeigt nur eine gestalthafte Koinzidenz, ist sogar darin explizit judenfreundlich! Er sieht eine unsichtbare Wirklichkeit, die jeden der noch einen Rest Vernunft hat, zum neuerlichen Durchdenken von so manchem anregen sollte. In guten Büchern sucht man solche Stellen. Sucht man Stellen, in denen der Autor "sieht". 

Denn was Lagerfeld sagt ist Folgendes, destilliert man den rationalen Aspekt heraus: Sollen also die neuerdings zu Millionen ins Land Geholten das Handwerk, das 1933 bis 1945 nicht vollendet werden konnte, vollenden, nachdem es anders nicht mehr möglich scheint? Ist das der Sinn der offenbar gewollten Massenimmigration von Muslimen? Ist die Migrationsmasche "Refugees welcome" somit eine antisemitische List?

Müßte denn nicht Deutschland, das doch so sehr seine historische Schuld betont, gerade Menschen, die ganz offen antisemitisch sind, als Einwanderer - aus historischer Verantwortung! - zurückweisen, statt sie in Massen ins Land zu holen, ja für als "zu Deutschland gehörig" erklären?

Steckt darin nicht eine gewaltige Portion Zynismus? Das sagt Lagerfeld, wenn man hinter seine Worte hört, und nur das ist es ja, was Worte sagen: sie sind immer transzendent. Steckt hinter der Politik Angela Merkels nicht eine gehörige Portion Verschlagenheit? Das sagt Lagerfeld. Steckt dahinter nicht sogar der protestantische Antisemitismus, der diesem in die Wiege gelegt war und ist, und damit einem Deutschland mit einer protestantischen Kanzlerin? Das sagen wir. 

Oder nicht.

Denn wir sagen nicht, was wir denken. Wir sagen nicht, was wir da für richtig befinden. Denn offenbar reagiert der heutige Mensch und Medienmacher sowieso nur noch nach autonomen Stichwörtern, nicht nach Sinn. Nur Sinn aber ergibt eine Aussage.

Dazu aber müßte man nachdenken. Es läßt uns aber schon jetzt fast daran glauben, daß Karl Lagerfeld wenn schon nicht Künstler oder Philosoph, so doch ein Mensch mit künstlerischer oder philosophischer Ader ist. Denn der Künstler (wie der echte Philosoph, also nicht der "Philosophie-Studierte") sieht Gestalt, sieht das nicht Sichtbare, aber umso vorrangiger wirklicher das Wirkliche.






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