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Dienstag, 2. Januar 2018

Sie werden in der Heimat gebraucht

So, das wäre also einmal geschafft. Der IS ist besiegt und aufgelöst. Die Ursache millionenfacher Flucht von Syrern aus ihrem Heimatland ist damit beseitigt. Nun tritt das Land in eine nächste Phase, die des Wiederaufbaus. Und da stellt sich nun eine wirkliche Herausforderung. Denn nicht nur sind damit die Gründe für vielfache Asylbescheide weggefallen, es gibt keinen Grund mehr für den sogenannten Familiennachzug. 

Stattdessen wird in Syrien jede, wirklich jede Hand gebraucht, um das Land wiederaufzubauen. Auf Journalistenwatch findet sich ein Video eines von Hamburg nach Syrien ausgewanderten Schneidermeisters, der einen Einblick in den heutigen Alltag in seiner neuen Heimat gewährt. (Auf seiner Facebook-Seite finden sich angeblich weitere Berichte, aber nachdem der VdZ nicht bei Facebook ist, kann er das nicht nachprüfen.) Aber auch eine Reihe weiterer Reiseberichte bestätigen es. 

Sogar Urlaub kann man in Syrien machen, wie ein norwegischer Student im Oktober 2017 schon bewies. (Und so mancher "Flüchtling", der sich wie berichtet von den Strapazen des Asylantendaseins in Deutschland durch Urlaub in seiner Heimat erholte.) Das Land wirkte überall, wo er hinkam, ruhig und organisiert. Man sah kaum Soldaten oder Polizei, nur ab und an seien Kontrollpunkte zu passieren, aber alles ohne Problem und in großer Freundlichkeit.

In Damaskus herrsche auf den Straßen reges Treiben. Läden und Restaurants seien wie vor 2011 geöffnet, und es gebe zu seiner Verwunderung keine sichtbaren Kriegsspuren. Mit Staunen habe er
Damaskus Oktober 2017 - Photo: Christian Lindgren
auch ein offenbar friedliches Nebeneinander der Religionen festgestellt. Christliche Kirchen stünden neben Moscheen, alle beide seien voller Menschen, niemand stört sich am anderen. Besonders aufgefallen seien ihm die vielen christlichen Hochzeiten, die immer mit großem Trara gefeiert würden.

Vor allem sei die Herzlichkeit riesig, mit der man Ausländer empfange, denn man sei allerorten überglücklich, endlich wieder Touristen begrüßen zu dürfen. Die Kluft zwischen dem Bild, das die europäischen Medien von Syrien verbreiteten, und seinem Augenschein sei enorm, es war ihm als wäre er in einer anderen Welt als über die Medien transportiert worden war. "War überhaupt jemals ein europäischer Journalist, der über Syrien berichtet hat, in Damaskus?"

Überall in Syrien ist wieder Ruhe eingekehrt, das Leben kann also weitergehen. Wäre das nicht auch ein Grund für viele Flüchtlinge, in ihre Heimat zurückzukehren? Dort braucht man sie nämlich. Dort haben sie jene Arbeit, die sie in unseren Ländern eben nicht finden.






*221117*